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  • kerstinjaud

Somatic Experiencing

Aktualisiert: 1. Juni 2023

körperorientierte Traumatherapie




Somatic Experiencing wurde von dem Biophysiker und Psychologen Dr. Peter A. Levine entwickelt. Seit Beginn seiner Arbeit an war es ihm ein Anliegen, den Körper in die Therapie mit einzubeziehen.

Peter Levine widmete sich intensiv der Beobachtung von Wildtieren und der Frage, ob und warum sie nicht von Traumastörungen betroffen sind wie der Mensch. Denn Tiere sind zahlreichen bedrohlichen Ereignissen ausgesetzt.

Nach langen Beobachtungen und intensivem Austausch mit seinem Freund Dr. Stephen Porges über dessen Polyvagaltheorie, die sich mit dem autonomen Nervensystem beschäftigt, kam Levine schließlich zu der Erkenntnis, dass es sich bei Schocktrauma um nicht vollendete Kampf- und Fluchtreflexe im Körper handelt. Denn er beobachtete, dass Tiere sich nach einem bedrohlichen Ereignis ausgiebig schütteln oder zittern. Er fand heraus, dass es weitreichende Folgen hat, wenn dieser Zyklus im Körper, also das Zittern und Schütteln nach der Gefahr, nicht vollendet werden kann. Der Betroffene fühlt sich ständig bedroht. Das Nervensystem des Traumatisierten wird seine Umgebung unablässig auf eine möglich drohende Gefahr hin abscannen. Das kann für den betroffenen Menschen ganz unbewusst ablaufen. Ein dysreguliertes Nervensystem kann sich zum Beispiel durch Rastlosigkeit oder Schreckhaftigkeit und Vielem mehr äußern. Und diese biologische, unvollendete Antwort des Körpers bedeutet lang anhaltenden Stress für ihn. Der Zyklus kann unter Umständen viele Jahre lang unvollendet bleiben. Langfristig kann das zu vielerlei unerklärlichen körperlichen Symptomen führen, die therapieresistent sind. Denn Traumaenergie wird im Körper gespeichert und bleibt häufig unerkannt.

Peter Levine entwickelte eine Methode, die unvollendete, im Körper gespeicherte Prozesse zu einem Abschluss führt. Dabei kann es sich um neue oder auch ganz alte Traumata aus der Kindheit handeln. Der Körper erinnert sich immer.


Diese Arbeit nennt Levine Somatic Experiencing (kurz SE).

Großen Wert legt Levine dabei auf ein kleinschrittiges Arbeiten, damit der Klient nicht erneut überwältigt wird. SE arbeitet nicht mit dem Erlebnis selbst, sondern mit der Reaktion des Körpers darauf. Schrittchen für Schrittchen kann die Energie ganz dosiert entladen werden. Im SE wird es titrieren genannt. Durch das Einbeziehen des Körpers in die Arbeit können unvollendete Prozesse zu einem Abschluss kommen. Dadurch lernt das Nervensystem, dass keine Gefahr droht und der Klient kann sich nach und nach wieder stabilisieren.



Magst du Somatic Experiencing einmal selbst erfahren? Dann melde dich gerne bei mir. Dazu sind auch Onlinetermine möglich, wenngleich persönliche Treffen natürlich schöner sind.


Ich freue mich auf dich.

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